September, 2017
In jüngster Zeit wird in den Medien zunehmend über das Home-Staging berichtet. In der Praxis erleben wir jedoch immer noch sehr häufig, dass vielen Immobilienverkäufern nicht umfassend klar ist, was wirklich hinter dem Begriff steht, wie man dieses Instrument sinnvoll einsetzen und was man damit erreichen kann.
Zunächst einmal zur Klärung des Begriffs:
Was versteht man unter Home-Staging ?
Unter dem Begriff Home-Staging fasst man die gezielte Herrichtung und Präsentation einer Immobilie für den Verkauf zusammen. Ziel ist hierbei, die Immobilie am Markt optimal positionieren zu können und eine kürzere Verkaufszeit und einen höheren Preis zu erzielen.
Das Herrichten und Präsentieren kann dabei unterschiedliche Maßnahmen umfassen: Angefangen beim einfachen Säubern und Putzen der einzelnen Räume, dem Aufbringen eines frischen Anstrichs, dem Ausbessern und Auffrischen der Böden bis zu einer geschickten (Teil-) Möblierung und einem sparsamen Dekorieren der einzelnen Räume.
Seinen Ursprung hat das Home-Staging in den USA und ist dort als feststehender Begriff seit den siebziger Jahren bekannt. Von dort hat es seine Ausbreitung zunächst über England und Schweden nun auch in das restliche Europa gefunden. In Deutschland kennt man dieses Thema nun seit ungefähr zehn Jahren.
Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch einmal deutlich zu betonen was Home-Staging nicht ist:
Nämlich das bewusste Kaschieren von Mängeln. Vorhandene und bekannte Mängel müssen im Verkaufsprozess grundsätzlich offen angesprochen werden.
Doch zurück zu den Zielen eines Home-Stagings im positiven Sinn.
Mit den o.a. Maßnahmen soll der potenzielle Käufer der Immobilie möglichst optimal in die Lage versetzt werden, sich eine positive Vorstellung von seinem zukünftigen Leben in der Immobilie zu machen. Dabei soll der Wert der Immobilie voll und ganz zur Geltung kommen.
Unabhängig davon, in welchem Zustand sich die zu verkaufende Immobilie befindet, muss ein Interessent der die Immobilie besichtigt, ein nicht zu unterschätzendes Vorstellungsvermögen aufbringen, um ein Bild von seinem zukünftigen Leben in dem angebotenen Haus oder der Wohnung vor seinem „inneren Auge“ entstehen zu lassen.
Zunächst einmal sind zwei Grundkonstellationen beim Immobilienverkauf in Verbindung mit einem Home-Staging zu unterscheiden:
1. Die unbewohnte, leere Immobilie – ohne Möblierung, Dekoration, etc.
Einfach ausgedrückt: Die meisten ehemals bewohnten Wohnungen oder Häuser sehen nach dem Verlassen der Bewohner auch „verlassen“ aus und „verströmen“ auch eine solche Atmosphäre. Die Räume sind leer, die Wände, Böden und so manch andere Details zeigen mehr oder weniger starke Gebrauchsspuren. Eventuell befinden sich noch kleinere oder größere Restspuren der Vorbewohner in dem Objekt wie Dusch- oder Fenstervorhänge, Bilderhaken oder Schatten an der Wand, wo vorher ein Bild gehangen hat, usw.
Hier ist schon ein beträchtliches Maß an Fantasie und Vorstellung nötig, um sich dies alles „wegzudenken“ und in einem neuen, frischen Zustand vor seinem inneren Auge zu sehen.
Zusätzlich muss man berücksichtigen, dass ein leerer Raum in seiner optischen Wirkung fast immer kleiner ausfällt, als mit einer sparsamen Möblierung.